„Die sakrale Laute: Die Kunst von Ostad Elahi“ (5. August 2014 – 11. Januar 2015) ist die erste Ausstellung im amerikanischen Raum, die das Leben und die Musik des bekannten persischen Philosophen, Richters und Meistermusikers im historischen Metropolitan Museum of Art in New York zeigt. Zur selben Zeit, als die neue David H. Koch Plaza nach einer umfangreichen Renovierung der Fassade des Metropolitan Museum of Art an der Fifth Avenue feierlich eröffnet wurde, wurde diese bemerkenswerte Ausstellung von der Abteilung für Musikinstrumente unter der Schirmherrschaft der UNESCO organisiert.
Die Ausstellung ‚Die sakrale Laute‘, die über 100 000 Besucher aus aller Welt anzog, erzählte die faszinierende Geschichte eines Mannes, dessen lebenslanges Streben nach Sinn und Selbsterkenntnis parallel zur Entwicklung und Entfaltung seiner musikalischen Kunst stattfand. Mit dem Ziel, die transformative Beziehung zwischen Spieler und Instrument zu dokumentieren, zeigte die Ausstellung etwa 40 seltene Instrumente und Kunstwerke aus Ostad Elahis persönlicher Sammlung sowie aus dem Besitz des Pariser Museums der Musik (Musée de la Musique) und des Metropolitan Museums; daneben gab es eine Reihe persönlicher Gegenstände von Ostad Elahi, wie etwa seine Richterrobe und mehrere Manuskripte sowie einige weitere Objekte aus seinem privaten Besitz, die seine disziplinierte Lebensweise und seinen Wissensdrang symbolisieren.

Die Ausstellung war in der eleganten Hagop Kevorkian Fund Special Exhibitions Galerie in der Abteilung für Islamische Kunst untergebracht und von einer Videoprojektion begleitet, die die verschiedenen Zeitabschnitte in Ostad Elahis Leben zeigte – von den frühen Jahren als klassischer Mystiker bis hin zu seiner beruflichen Laufbahn als Richter und in die späteren Jahre hinein, die der Schriftstellerei und der Musik gewidmet waren. Die Bilder waren von Zitaten aus Ostads mündlichen Unterweisungen unterlegt sowie von den Klängen seiner Tanbur – was die Atmosphäre des Ausstellungsraums mit kontemplativer Ruhe und Wärme erfüllte.
Neben der Videoprojektion wurde auf zwei großen Monitoren ein kurzer Film mit Ausschnitten aus einer Dokumentation über die Musik von Ostad Elahi gezeigt. John Schaefer von WNYC präsentiert darin eine Reihe von Interviews mit bekannten Musikern, Ethnomusikologen und Neurowissenschaftlern, die über die ungewöhnliche Kreativität und Wirkung von Ostads Musik sprechen. Es gibt auch einen Abschnitt mit seinem jüngsten Sohn und Erben seiner Kunst, Dr. Shahrokh Elahi, der die Innovationen und besonderen Feinheiten demonstriert, die Ostad in das Tanburspiel eingeführt hat.
Einen besonderen Höhepunkt unter den verschiedenen Facetten der Ausstellung bildeten ergänzende Programme, die gemeinsam von MET und Nour Foundation (einem der Sponsoren der Ausstellung) veranstaltet wurden. Diese sehr erfolgreichen und gut besuchten Veranstaltungen deckten eine Reihe von musikalischen Darbietungen mit verschiedenartigen kulturellen Hintergründen ab, die von Ostad Elahis Repertoire inspiriert wurden; im Weiteren gab es Interviews, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Gedichtrezitationen und sogar eine Tanbur-Meisterklasse.
Diese doch relativ kleine Ausstellung war wider Erwarten von einer gewissen Aufmerksamkeit in den Medien begleitet. Neben einer gutbesuchten Vorschau produzierte Voice of America ein 10-minütiges Video über ‚The Sacred Lute‘. Zugleich veröffentlichte die New York Times eine ausführliche Besprechung der Ausstellung mit dem Titel ‚Honoring an Instrument of Few Strings with the Strength of a Symphony‘ – gewiss eine treffende Beschreibung für die besondere Klangfülle der Tanbur.
Die Medienberichte waren jedoch nicht nur auf die Presse begrenzt, über die Ausstellung wurde auch in einem Fernsehbeitrag im Rahmen der wöchentlichen Serie NYC-ARTS (PBS) berichtet, nachdem eine der Produzentinnen der Sendung tief berührt war von der wunderschönen Musik und der starken Energie, die sie bei der Eröffnungsveranstaltung erleben durfte.
Auch die internationalen Medien zeigten besonderes Interesse an der Ausstellung: Auf den persischen Webseiten von BBC und Deutsche Welle erschienen ausführliche Berichte. Sogar im Musik-Blog der MET (Of Note) fanden sich zahlreiche Einträge von lokalen oder internationalen Besuchern, die ihre Begeisterung und ihre positiven Erfahrungen zu dieser bemerkenswerten Ausstellung, die sie gesehen hatten, teilen wollten.
Eine Form, in der das Vermächtnis dieser intim wirkenden Ausstellung bewahrt wurde, ist das Erscheinen einer von der MET und Le Chant du Monde koproduzierten Gedenk-CD. Das CD-Büchlein enthält zwei Disks mit Ostad Elahis Musik sowie einen dreisprachigen Begleittext (Englisch, Französisch und Italienisch). Der Begleittext beginnt mit einer Einführung von Ken Moore, dem für die Abteilung für Musikinstrumente verantwortlichen Frederick P. Rose Kurator; daran schließen sich eine kurze Biografie von Ostad Elahi an, Beschreibungen der einzelnen Musikstücke, bebilderte Artikel und Zeugenberichte zu Entwicklung und Wirkung seiner Musik sowie einige ausgewählte Zitate seiner mündlichen Unterweisungen.
Der bemerkenswerte Erfolg dieser Ausstellung ist ein Zeugnis für die verbindende Kraft der Musik, die Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen zusammenbringen kann. Mehrere Monate lang konnten Besucher aus aller Welt Ostad Elahis außergewöhnliche musikalische Kunst entdecken und einen Einblick in seine strahlende Persönlichkeit erhalten. Denn die tiefe Wirkung seiner Musik ist Ausdruck der spirituellen Tiefe in seinem Denken und seinem Leben.
„Die Musik ist mit der Seele verbunden und die Seele mit Gott. Wenn man die Musik in ihrer spirituellen Dimension spielt“, so Ostad Elahi, „entsteht eine Verbindung mit der Quelle.”